„Angst vor Hass“ – Ausstellung im Petrinum Dorsten

„Angst vor Hass“ – Ausstellung im Petrinum Dorsten

„Angst vor Hass – Juden in Deutschland haben wieder Angst“ – eine Ausstellung im Petrinum Dorsten

„Angst vor Hass – Juden in Deutschland haben wieder Angst“. Nicht nur der Titel lässt aufhorchen, sondern das Projekt, das hinter der Ausstellung steckt, ist ebenfalls ungewöhnlich: Jugendliche führen andere Jugendliche durch eine Ausstellung und erklären ihnen, was Antisemitismus bedeutet, welche Facetten er haben kann, wo er im Alltag eine Rolle spielt, woher er kommt …

Und das nur anhand von einigen Plakaten? Wie soll das funktionieren? „Es funktioniert“, sagen die Macher der Ausstellung, Janine Engel-Möller vom Kommunalen Integrationszentrum Essen, Dr. Uri-Robert Kaufmann, Leiter der Synagoge Essen, und die Coaches, welche die Jugendlichen für die Führungen durch die Ausstellung anleiten. Die Ausstellung besteht aus 18 Plakaten mit Zitaten und Bildern, die Interesse wecken und zum Nachdenken anregen sollen.

Die Coaches Catrin Opheys und Gavriil Vezinias sind Studierende der Universität Duisburg-Essen, die mit den Jugendlichen das gesamte Umfeld des Themas „Antisemitismus“ erarbeiten, mit großer Offenheit auf die Fragen und persönlichen Gedanken der Jugendlichen eingehen und mit ihnen gemeinsam Ideen und Impulse erarbeiten, mit denen diese demnächst den Ausstellungsbesuchern das Thema näher bringen werden.

Die Jugendlichen sind 15 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen Q1 und Q2 der Oberstufe des Gymnasium Petrinum, die sich freiwillig für das Projekt gemeldet haben. An drei Tagen haben sie sich jeweils über mehrere Stunden in einem Workshop intensiv mit dem Thema der Ausstellung beschäftigt und sich auf ihre eigenen Führungen vorbereitet.

Was treibt sie an, sich mit diesem nicht gerade bequemen oder angesagten Thema zu beschäftigen? – Zunächst einmal persönliches Interesse, sich selbst die Hintergründe von Hass und Gewalt gegen Randgruppen klarzumachen, die historische Entwicklung des Nahost-Konflikts nachzuvollziehen und dabei verschiedene Perspektiven zu betrachten. „Man kennt ja keine Juden hier“, sagen Eva und Merwe aus der Q1. „Die Beschäftigung mit dem Thema hat einem wirklich die Augen geöffnet, wie präsent Antisemitismus auch heute wieder – oder immer noch – ist.“ Ihre Mitschüler Edgar, Matvej und Daniel haben sich schon 2017 in einer Antirassismus-AG am Petrinum mit dem Thema beschäftigt, aber auch sie sagen, sie hätten noch viel dazugelernt. Sie möchten mit der Ausstellung vor allem der Unwissenheit und dem naiven Umgang mit Hass im Internet und anderswo entgegenwirken und die Ausstellungsbesucher sensibilisieren und aufklären.

 

Mia und Fanny sind gespannt auf die neue Erfahrung, „wie es ist, Leuten unsere Erkenntnisse, Impulse, aber auch persönlichen Gedanken zum Thema vorzustellen.“ Der Schulleiter des Petrinum, Markus Westhoff, und Franz-Josef Stevens, der den Kontakt nach Essen vermittelt hat, freuen sich, dass die Jugendlichen diese Herausforderung angenommen haben, und sind überzeugt, dass „das Ziel der Wanderausstellung, sowohl auf die wachsende Bedrohung der jüdischen Gemeinschaft durch Judenfeindlichkeit als auch der freien Demokratie in Deutschland aufmerksam zu machen“, auf jeden Fall der Mühe wert ist.

 

Die Ausstellung wird im Rahmen des Projekts „Brückenschlag“ am 29. Oktober um 11.30 Uhr in der Aula des Gymnasium Petrinum eröffnet und wird bis zum 26. November für alle Interessierten (Einzelpersonen oder Gruppen) im Foyer der Aula des Gymnasium Petrinum zu sehen sein. Um telefonische Voranmeldung über das Schulsekretariat wird gebeten (unter 02362 – 201010). Weitere Informationen lassen sich auf dieser Homepage www.petrium-dorsten.de und unter www.brueckenschlag-dorsten.de finden.

Bild: Schüler der Oberstufe, die sich auf die Ausstellung vorbereiten, im Hintergrund die Coaches.