Umwelt-und Tierschutz aus Leidenschaft: Robert Marc Lehmann live am Petrinum

Umwelt-und Tierschutz aus Leidenschaft: Robert Marc Lehmann live am Petrinum

Die Aula des Gymnasium Petrinum war fast vollständig besetzt, als am letzten Donnerstag, dem 28.03.2019, Robert Marc Lehmann von seiner Arbeit als Tierforscher berichtete. Dabei weiß man gar nicht, ob das seine eigentliche Berufsbezeichnung ist. Gegenwärtig ist er als Meeresbiologe, Forschungstaucher, Fotograf, Kameramann und Umweltaktivist tätig.

Lehmann ist ein ebenso leidenschaftlicher Forscher wie Tier- und Umweltschützer. Er trifft den Nerv seiner Zuhörer mit einer eigentümlichen Mischung aus Anekdoten zum Schmunzeln und emotionalen Momenten, wenn er von den Erfahrungen seiner Forschungsreisen erzählt, z.B. von der Rettung von Orang-Utans, Haien oder Schuppentieren aus den Fängen von Wilderern. Oder von der Veränderung seines eigenen Lebens aufgrund dieser Erfahrungen. Seine Einsätze zur Tierrettung haben sowohl ihn selbst als auch seine Bilder verändert. Sie präsentieren nicht mehr nur schöne Seiten der Natur, sondern stellen auch Tierquälerei dar, um seinem Publikum die Augen zu öffnen.

Das gelingt ihm auch in seinem fast hundertminütigen freien Vortrag, der die Schüler mit Bildern von Orang-Utan-Waisen oder geretteten Orcas in seinen Bann zieht, indem er völlig ungeschminkt Missstände beim Namen nennt, wie die Aufforstung von Palmöl-Plantagen im dafür gerodeten Dschungel, indem er seine Hörer aber auch ganz konkret zum Handeln auffordert. Da könne man schon im Kleinen viel bewirken, indem man Plastikmüll vermeide, keine Produkte mit Palmöl kaufe oder weniger Fisch bzw. „richtigen“ Fisch esse aus nachhaltiger Zucht. Dazu könne auch das Smartphone mit diversen Apps helfen. „Euer Einkaufszettel ist ein Stimmzettel für die Zukunft“, gibt er den Jugendlichen mit auf den Weg.

Angefangen hat Lehmann übrigens selbst vor vielen Jahren mit anderen Aktivitäten wie Tierdressur bzw. damit, Tiere für Zoos und Aquarien zu fangen. Mittlerweile macht er dies alles nicht mehr, da ihm bewusst geworden ist, wieviel Tier-Elend damit verbunden ist. Selbst in Zoos geht er nicht mehr.

Den über 300 anwesenden Petrinum-Schülern und –Lehrern, unter denen sicher einige schon öfter mit Freude Tiere im Zoo beobachtet haben, zeigt er anhand seiner Bilder den Unterschied zwischen Tieren in freier Wildbahn und in Gefangenschaft, wo die Tiere bei weitem nicht so lange überleben.

Ganz ohne den erhobenen Zeigefinger gelingt es ihm so die Anwesenden dazu zu motivieren, umweltbewusster zu leben, denn auch im Kleinen kann man große Dinge bewegen.