Inszenierung des Eichmann-Prozesses in der Petrinum-Aula

Inszenierung des Eichmann-Prozesses in der Petrinum-Aula

Viele Schüler der zehnten Klassen und der Jahrgangsstufe Q2 stehen vor dem Eingang der Aula und warten auf den Einlass zur Inszenierung des Eichmann-Prozesses als Theaterstück, dargestellt von Bernd Surholt und Harald Shandry von den Hannoverschen Kammerspielen. Als die Türen geöffnet werden, gibt es ein großes Gedränge. Zwei Männer betreten die Bühne. Nachdem es ruhig geworden ist, tragen die beiden Schauspieler abwechselnd ergreifende und dramatische Textpassagen aus H. Arendts Buch vor, unterbrochen von verschiedenen Zeitungsartikeln.

Sie berichten davon, wie Adolf Eichmann nach dem zweiten Weltkrieg nach Argentinien geflohen ist und sich dort versteckt hat, jedoch erkannt und nach Israel gebracht wird. Dort wird er von Avner Less verhört. Diese Verhöre werden sehr ausdrucksvoll dargestellt (Berndt Surhold als Eichmann, Harald Shandry als Avner Less), unterbrochen von verschiedenen Zeitungsausschnitten zu Eichmann. In dem Prozess stellt sich Eichmann als Rädchen im Getriebe dar und behauptet, nur Befehle befolgt zu haben, die sechs Millionen Juden in die Gaskammern deportiert haben. Aus der in Argentinien verfassten Biographie geht aber hervor, dass er ein Überzeugungstäter war.

Nach 45 Minuten ist die Darstellung der Prozesse zu Ende und die Schauspieler erzählen aus ihrem umfangreichen Wissen und antworten auf Fragen der Schüler. Sie erklären die Fakten aus objektiver Sicht und beschreiben Eichmanns Aussagen im Verhör als Beschönigungen und Lügen, weswegen er auch 1962 gehängt wird. Des Weiteren berichten Bernd Surhold und Harald Shandry den Ablauf der systematischen Ermordung an Juden und anderen Staatsfeinden und beschreiben die Verhältnisse und die Bedingungen der Vernichtungslager.

Diese Vorträge geben den Schülern einen Einblick in die Grausamkeit des Nationalsozialismus und regen hoffentlich zum Nachdenken an.

Artikel von Jacob Nashir / Gabriel C. Hecht (Klasse 10e)