Schulhündin Pici macht das Petrinum für Fünftklässler:innen zu einem heimischen Ort

Schulhündin Pici macht das Petrinum für Fünftklässler:innen zu einem heimischen Ort

Pici sitzt auf ihrer Decke und schaut die Schüler:innen der 5c aufmerksam an, diese wiederum sitzen im Kreis und möchten alle am liebsten gleichzeitig das gutmütige Tier streicheln, ganz viele Fragen stellen und von ihren eigenen Hunden erzählen.

Sonia Reisner, Erdkunde- und Religionslehrerin und gleichzeitig Hundehalterin, hat viel Verständnis und Geduld. Sie erklärt den Fünftklässler:innen zunächst einiges, das sie wissen müssen, wenn sie in der Schulhund-AG mitmachen. Aber sie lässt sie auch erzählen und hört gut zu, was die Kinder mit Hunden und mit Tieren allgemein erlebt haben. Gemeinsam mit Pici, der Schulhündin, werden sie in den nächsten Wochen viel Neues erfahren, Regeln erarbeiten, die für das Zusammenleben mit einem Tier, aber ebenso mit Menschen wichtig und wertvoll sind, wie Leise-Sein, Berechenbarkeit, Verlässlichkeit und gute Kommunikation.

Pici ist sieben Jahre alt, hat 2019 das Modul „Pfotenabitur“ einer anerkannten Schulhund-Ausbildung durchlaufen und bereits viele Fort- und Weiterbildungen auf diesem Gebiet mit ihrer Hundehalterin absolviert. Am Petrinum arbeitet Sonia Reisner zum ersten Mal mit ihr, ist aber guter Dinge, dass es hier gut funktionieren wird. „Pici hat eine ganz zutrauliche Art und findet sofort einen Zugang zu allen Menschen“ erklärt die Lehrerin. „Sie ist immer freundlich und liebt es, mit den Kindern in Interaktion zu treten. Ihr ruhiges und ausgeglichenes Wesen ist für die ‚Arbeit‘ als Schulhund perfekt, da die Kinder so in Ruhe einen guten Umgang mit einem Tier lernen können. Pici ist kuschelig, einfühlsam und lustig, aber auch selbstsicher und nicht ängstlich – die perfekte Mischung als Schulhund.“

Sie möchte die Kinder zunächst einmal für die Körpersprache des Hundes sensibilisieren, damit später dann auch eine gute Interaktion zwischen Menschen und Tier klappt. Zur Motivation hat sie sich verschiedene Spiele ausgedacht, die den Kindern Spaß machen, z.B. ein Memory, bei dem die Kinder verschiedene Bilder den entsprechenden Regeln zum Umgang mit dem Hund zuordnen sollen. Bei richtigem Zuordnen gibt es für Pici ein Leckerli und das Kind darf mit ihr einen Trick machen. Davon kann die Hündin etliche und sie scheint auch ihren Spaß daran zu haben.

Dazu ist auch die Kommunikation wichtig. Hier müssen die Fünftklässler:innen nicht nur Geduld lernen, sondern sich auch auf das ganz andere Kommunikationsverhalten des Tiers einlassen. Da Hunde aber von Natur aus eine Affinität zu Menschen haben, wie auch umgekehrt, braucht es nicht so viel, bis sich die Kinder auf sie einlassen. „Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund“, wusste schon Hildegard von Bingen. Schaut man in die strahlenden Gesichter der Schüler:innen der 5c, braucht es keiner weiteren Überzeugung.

Das Wichtigste ist aber, dass die Fünft- und Sechstklässler:innen es einfach genießen, sich in der Schule einmal völlig zweckfrei an etwas zu freuen, das sich noch dazu gar nicht nach Schule anfühlt, obwohl sie dabei indirekt eine Menge lernen. „Es ist fast ein bisschen wie Freizeit und Zuhause“, sagt Sonia Reisner, „und das tut den Kindern gut und sorgt dafür, dass sie sich in der Schule heimischer fühlen.“

Die Teilnahme an der Schulhund-AG ist freiwillig. Pici besucht mit Sonia Reisner zurzeit im wöchentlichen Wechsel die fünften und sechsten Klassen, so dass alle Kinder der Erprobungsstufe die Möglichkeit bekommen, von dem Angebot zu profitieren.