Auszeichnung für Facharbeit im Fach Mathematik

Auszeichnung für Facharbeit im Fach Mathematik

Samuel Hilbricht aus der Jahrgangsstufe Q2 gewinnt den Dr. Hans Riegel-Fachpreis

Befragt danach, wie er auf sein Facharbeitsthema gekommen sei, erzählt Samuel von einer ganz alltäglichen Beobachtung: Auf der Bestener Straße, auf der er selbst regelmäßig unterwegs ist, gibt es in Richtung Kirchhellen eine scharfe Rechtskurve, wo Tempo 70 km/h gilt. Der Oberstufenschüler fragte sich, besonders seit er selbst den Führerschein gemacht hat, ob dieses Tempolimit wohl angemessen sei, zumal es bereits Unfälle an dieser Stelle gegeben hat.

Die Fragestellung war klar, aber was musste dazu alles bedacht werden? Welche Einflussfaktoren spielen bei der Beurteilung eine besondere oder gar die entscheidende Rolle? Das Wetter sicher, die Reifenbeschaffenheit, die Art des Fahrzeugs und v.a. die Frage, welche Kräfte auf das Fahrzeug wirken. Das sind sog. Zentripetalkräfte, welche von der Haftreibung der Räder auf der Straße aufgebracht werden müssen. „Sind die zu groß“, erklärt Samuel, „fliegt man aus der Kurve“. Für die Berechnung der Zentripetalkräfte gibt es eine Formel, die auf Isaac Newton zurückgeht. Um diese Formel aber bei der Kurve in der Bestener Straße und anderen Kurven anwenden zu können, bedarf es wiederum der sogenannten Krümmungskreise. Die mathematischen Formeln, die die Krümmungskreise beschreiben, wurden im Rahmen der Facharbeit einzeln hergeleitet.

So ließ sich – unter Einbeziehung der übrigen Faktoren – die Maximalgeschwindigkeit für das konkrete Beispiel auf ca. 110 km/h bei gutem Wetter festlegen, bei schlechtem auf ca. 90 km/h. Das Gewicht des Fahrzeugs und die Anzahl der Reifen spielen übrigens keine entscheidende Rolle.

Samuels Mathematik-Lehrerin und Betreuerin der Facharbeit, Dr. Vera Merge, war nach der Lektüre der Facharbeit überzeugt, dass es sich bei seiner Arbeit um eine außergewöhnliche Leistung handelte, und riet ihm im Frühjahr dieses Jahres, sie für den Dr. Hans Riegel-Fachpreis einzureichen.

Am 27. Oktober war Samuel Hilbricht dann zur Preisverleihung online eingeladen, erst da erfuhr er, dass er den 1. Preis gewonnen hatte, der mit 600 Euro für ihn selbst und einem Sachpreis von 250 Euro für das Gymnasium Petrinum verbunden ist. Der Preis wurde bereits zum zwölften Mal von der Universität Münster, dem Internationalen Centrum für Begabungsforschung und der Dr. Hans Riegel-Stiftung im Bereich MINT verliehen. Der Preis eröffnet den Preisträgern auch die Möglichkeit, an Stipendiatenprogrammen teilzunehmen, z.B. die Chance, sich bei MINT-Tank oder weiteren Workshops anzumelden.

Bei dem Stifter des Preises handelt es sich tatsächlich um den Gründer der weltbekannten und Kinder ebenso wie Erwachsene froh machenden Weingummi-Marke HARIBO, dem die Weiterentwicklung und Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs – gerade auch mittels Wettbewerb – sehr wichtig war. Die Trophäe selbst ist eine Kombination aus Holz und Stahl und ihre Form ist inspiriert durch das Logo des Fachpreises. Sie symbolisiert eine Glühbirne als Zeichen des Fortschritts und Ideenreichtums und kann unterschiedlich geformt werden, um zu zeigen, dass aus verschiedenen Blickwinkeln an Themen herangegangen werden kann.

Frau Dr. Merge hat allen Grund, stolz zu sein auf die gelungene Facharbeit ihres Schülers, und mit ihr gratuliert die Schulgemeinde Samuel herzlich zu seinem Erfolg!