Theater: Scapins Streiche

Theater: Scapins Streiche

Zum Abschluss des Schuljahres führte die Theater-AG des Petrinum einen Klassiker der französischen Komödie, Molières Dreiakter „Scapins Streiche“ auf. „Komödien sind leichte Kost“? – Mag sein, aber nicht unbedingt leicht zu spielen und schon gar nicht immer leicht, die komplexe Intrigenhandlung zu verstehen, zumal gerade das Verständnis von Witz und Humor zeitgeistgebunden ist. So war es gut, dass Anna-Lena Goldner, die vor wenigen Wochen ihr Abitur am Petrinum gemacht hat, die Komödie ein wenig umgeschrieben und leicht gekürzt hatte. Kunstlehrerin Kathrin Stolzenburg betreute die Truppe und gestaltete gemeinsam mit den Jugendlichen ein ansprechendes Bühnenbild.

In Scapins Streichen begegneten dem Zuschauer zwei junge Liebhaber, Leandre (Denise Gandlau) und Philippe (Lena Ollesch), die in der Auswahl ihrer Geliebten (Louise, gespielt von Anna-Lena Goldner, und Magdalen, gespielt von Carina Schlemmer) jeweils eine nicht standesgemäße Partie zu machen drohen. Sie fürchten daher, von ihren Eltern Estelle (Isabela Todorovic) und André (Nico Thiemann) ein Nein zur ersehnten Eheschließung zu hören. Damit beide doch zu ihrem Ziel kommen, bedürfen sie tatkräftiger Hilfe in Form der beiden Diener Jean (Thalina Trapp) und Scapin (Paul Kahla), wobei der letztere eine deutlich aktivere und auch mutwilligere Rolle übernimmt. Dieser erleichtert nicht nur die Eltern um einige hundert Goldstücke, sondern täuscht auch geschickt vermeintliche Gefahren vor, sodass die Eltern schließlich nicht anders können, als in die beiden Eheschließungen einzuwilligen. Und als wäre das noch nicht genug, erweisen sich am Ende die beiden jungen Damen auch noch jeweils als die lange vermissten, verloren geglaubten Töchter der beiden Elternteile, zuckersüßer geht ein Happy End kaum.

Dennoch war es ein Vergnügen, dieses Drama mitzuerleben, nicht zuletzt wegen der kurzweilig aufbereiteten textsicher dargebotenen Dialoge, vor allem aber weil ein überragender Paul Kahla als Scapin nicht nur mit seiner Mimik sämtliche Facetten menschlicher Gefühle widerspiegelte, sondern auch meisterhaft die sprachlichen Nuancen seiner jeweiligen Rolle innerhalb der Rolle herausspielte. Die gesamten Einnahmen von 225,- Euro spendet die AG für das Kivumu-Projekt, den Aufbau bzw. der Unterstützung der Partner-Schule des Petrinum in Ruanda.

Was passiert, wenn sich zwei Söhne adeliger Kaufleute ohne das Wissen derer mit Mädchen aus unteren Schichten verloben? Es gibt einen großen Haufen Probleme und eine Menge Ärger. Gut, dass Scapin und Jean, die Diener der beiden, die Angelegenheit in die Hand nehmen und durch einige Streiche an den geldgierigen Eltern versuchen die Situation zu retten. Lasset die Spiele beginnen!

 

Eine humorvolle Komödie in zwei Akten nach dem gleichnamigen Stück des französischen Dichters Moliere, aufgeführt und umgeschrieben von der Theater AG des Gymnasium Petrinum unter der Leitung von Kathrin Stolzenburg.

 

Die Aufführung findet am 09.07.2018 in der Aula des Petrinums statt, Einlass ist ab 16:30 Uhr. Karten sind an der Abendkasse erhältlich und kosten 4 € bzw. ermäßigt 2 €. Der Erlös geht an unsere Partnerschule in Kivumu.