Erinnerung an Evelyn Dieckhöfer

Erinnerung an Evelyn Dieckhöfer

Die Schulgemeinde des Gymnasium Petrinum trauert um Frau Evelyn Dieckhöfer, geb. Pietrek,
die am 22. Juli 2024 im Alter von 78 Jahren verstorben ist.

In der Rede anlässlich ihrer Verabschiedung gewährte Evelyn Dieckhöfer einen Einblick in ihren Lebenslauf, der ihre Voraussetzungen für das Wirken an unserer Schule treffend beleuchtet.
Sie unterrichtete am Petrinum seit August 1974 über 30 Jahre Schülerinnen und Schülern zugewandt die Fächer Katholische Religion und Deutsch mit christlich begründeter sozialer Einstellung, Freundlichkeit und großem Engagement.

Aufgewachsen mit sechs Schwestern fand sie als Schülerin bei den Dorstener Ursulinen weibliche Unterstützung durch Schwester Maria und Schwester Johanna. Die Prägung durch engagierte Frauen setzte sich fort, als sie in Münster bei Prof. Rita Süssmuth, der späteren Ministerin und Bundestagspräsidentin, studierte.

Nach einer Zwischenstation an einer katholischen Schule in Hamm kam sie 1974 ans Petrinum, wo nicht nur ihr Mann Hans Dieckhöfer, sondern vorher auch ihr Schwiegervater unterrichtete.
Der damalige Schulleiter Paul Kallhoff präferierte Kolleginnen, deren Männer er kannte. Er mag – so Evelyn Dieckhöfer – gedacht haben: „Ist der Mann tauglich, ist es die Ehefrau wohl auch.“
Solidarität, Kontaktpflege und Entfaltung von weiblichem Selbstbewusstsein im konservativen männerdominierten Petrinum erklären sich so schnell. Praktisch realisierte sie diese Werte stets neben ihrer Lehrtätigkeit durch Interessenvertretung der Schülerinnen und Kolleginnen, z.B. im Lehrerrat sowie als Gleichstellungsbeauftragte.

Ihre auf eine veränderte Schule und modernes Schulleben ausgerichtete Überzeugung zeigte sich ebenfalls in der progressiven ökumenischen Gestaltung des Schulgottesdienstes und durch ihre aktive Beteiligung am Austausch mit der polnischen Partnerschule in Rybnik.

Die Schulgemeinde behält Evelyn Dieckhöfer in guter Erinnerung. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie, allen voran ihrem Ehemann, unserem ehemaligen Kollegen Hans Dieckhöfer.

(Bertold Hanck)