Die Bildungspartner

Die Bildungspartner

DORSTEN. Punktuell arbeiten das Petrinum und das Amt für Kultur und Weiterbildung schon lange eng zusammen. Diese Kooperation festzuschreiben und weiter auszubauen – das wollen Sabine Podlaha, Leiterin des Amtes für Kultur und Weiterbildung, und Petrinum-Leiter Dr. Christoph Oster schaffen. Deshalb unterschrieben sie gestern einen Vertrag zur Bildungspartnerschaft.

Anderthalb Jahre lang haben Schule und Amt nachgedacht, wie die Bildungspartnerschaft aussehen, wie kulturelle Bildung, Medienkompetenz und Leseförderung erzielt werden kann. „Wir haben im Amt mit den Abteilungsleitern gesprochen, was sie sich vorstellen können, und die Schule hat mit den Fachschaften überlegt, was sie gebrauchen könnte“, fasst Sabine Podlaha zusammen. Die Bildungspartnerschaft ist für mindestens zwei Jahre ausgelegt. Bereits jetzt sollen aber konkrete Projekte umgesetzt werden; einige sind schon im Gange. So machen die Fünftklässler derzeit den Bibliotheksführerschein. „Sie bekommen drei Führungen. Danach können sie die Bibliothek ein halbes Jahr lang kostenlos nutzen“, nennt Sabine Podlaha ein Beispiel. Im Sommer soll es einen Leseclub geben. Gefördert vom Kultursekretariat NRW Gütersloh bekommen Petrinum-Schüler, die Lust dazu haben, Jugendbücher zur Verfügung gestellt, die sie in den Ferien lesen. Ein Quiz schließt das Projekt ab.

Theaterfahrten und mehr
Die Theaterfahrten, die es seit Jahren in der Oberstufe gibt und die das Amt für Kultur und Weiterbildung organisiert, wird es weiter geben. „Aber Theater soll nun ein fester Bestandteil des Petrinums werden, nicht nur in der Oberstufe“, sagt Schulleiter Christoph Oster. Deswegen soll es fortan einen Märchenworkshop in den fünften Klassen geben, in dem die Schüler zum Beispiel ihr eigenes Märchen schreiben. In der sechsten Klasse soll Classroom-Theater (Theater im Klassenraum) gefördert werden. „Wir können dafür professionelle Schauspieler oder Märchenerzähler vermitteln“, macht Podlaha deutlich, wie ihr Amt diese Angebote unterstützen kann.
Auch Musikschule und Petrinum sollen kooperieren. „Vielleicht kann es gemeinsame Veranstaltungen geben, einen Bandworkshop oder, größer gedacht, ein Musical“, blickt Podlaha voraus.
Die Leiterin des Amtes für Kultur und Weiterbildung und der Schulleiter hoffen, dass die Vernetzung den Gymnasiasten hilft, aber auch dem Petrinum und dem Amt für Kultur und Weiterbildung selbst. Zum einen werde dadurch das Schulprofil geschärft, zum anderen könne man junge Nutzer der Bibliothek, der Musikschule, des Stadtarchivs und der Kulturveranstaltungen heranziehen.

Räumliche Nähe
Warum ausgerechnet das Gymnasium mit dem Amt eine Bildungspartnerschaft unterzeichnet, liege in der räumlichen Nähe begründet und in den persönlichen Anstrengungen der beiden Leiter, sagt Bürgermeister Tobias Stockhoff. Aber auch an anderen Schulen werde viel zur Kulturförderung getan, betont Sabine Podlaha, zum Beispiel durch das Landesprogramm „Kultur und Schule“.
Auch von der Bildungspartnerschaft zwischen Petrinum und dem Amt für Kultur und Weiterbildung sollen die anderen Schulen profitieren können. „Wenn ein Projekt sehr gut ankommt, kann es auf alle Schulen ausgeweitet werden“, sagt Stockhoff.

Beitrag von Jennifer Riediger.